Die Geschichte von Buntspecht und Eichelhäher

, am 15.04.2011

Hier bin ich der Herr, sprach der Specht

und suchte sich die besten Körner im Vogelhaus – da kam der Eichelhäher und naschte auch auch vom guten Futter

eigentlich hätten sie ja beide genug – aber es ist halt wie bei uns Menschen …

der Specht jedenfalls macht dem Häher eine Kampfansage

und er verjagt den Eichelhäher (der ohnehin den Kragen nie vollbekommen kann) aus seinem Futterrevier

Einen schönen Tag mit netten Erlebnissen wünscht euch aus Russbach,

Heli

Sagenhafter Untersberg

, am 15.10.2010

Man erreicht den Gipfel des 1850m hohen Untersberges bequem mit der Seilbahn vom Ortsteil St.Leonhard aus, oben erwartet einem ein unbeschreiblich schöner Panoramablick auf das Salzburger Becken, auf das Berchtesgadener Land und bei sehr guter Sicht seht ihr auf der einen Seite die Seen des Alpenvorlandes und auf der bayrischen Seite den Königssee. Wir begleiteten meine Freundin Ulli Halmschlager die mit der Kamera unterwegs war, um einen Bericht für den ORF zu drehen, auf den Untersberg. Das Wetter am Berg war herrlich überm Tal allerdings lag zum Teil ein dichtes Nebelmeer.

genau über dem Festungsbezirk begann sich der Nebel auf zu lösen 

und auch der Blick Richtung Hallein wurde nur durch ein wenig Dunst und einigen wenigen Nebelschwaden beeinträchtigt.

DER UNTERSBERG BEI SALZBURG

Der Untersberg, von vielen im Volke auch der Wunderberg geheißen, steht eine Meile von Salzburg an dem grundlosen Moos, wo einst vor alten Zeiten die große Hauptstadt Helfenburg gestanden haben soll. Er ist 6798 Fuß hoch und überreich an Wäldern, Alptriften, Wild und heilsamen Kräutern, an Marmor und anderm noch kostbareren Erz und Gestein. Ein altes Buch sagt aus, daß öfters fremde Kunsterfahrene aus Welschland herbeikamen, die Erze und Minen insgeheim bearbeiteten, nebenbei aber sich der Bosheit gebrauchten, die Fundgruben den Umwohnern aus Neid zu verhehlen und zu verblenden. Zahllose Sagen gehen von dem Untersberg im Munde des Volkes. Im Innern sei er ganz ausgehöhlt und mit Palästen, Kirchen, Klöstern, Gärten, Gold- und Silberquellen versehen.

Kleine Männlein bewahrten die Schätze und wanderten ehedem oft um Mitternacht in die Stadt Salzburg, in der Domkirche daselbst Gottesdienst zu halten. Auch höre man des Nachts in diesem Wunderberge Kriegsgetümmel und Schlachtgetön. Zur mitternächtlichen Geisterstunde kommen die Riesen hevor, steigen zum Gipfel und schauen gen Osten unverwandt; wenn es dann zwölf schlägt, erlischt ihr vorausgehend Flammenlicht, die Riesen verschwinden, und es treten die Zwerge aus dem zaubervollen Bergesinnem und brechen das Erz und hämmern am Gestein, oder sie wandeln, mit netzförmigen Häubchen bedeckt, mitten unter dem weidenden Vieh umher.

Vieles auch weiß die Sage der Umwohner von den wilden Frauen des Unterberges zu berichten; wilde Frauen in weißen Gewändern, mit fliegenden Haaren, an den Firsten des Berges. Sie sangen schöne Lieder.

Im Schoß des Berges sitzt verzaubert ein alter Kaiser. Einige sagen, Karl der Große sei es, andere nennen Friedrich den Rotbart, der sich in das Unterschloß auf dem Kißhäuser in Thüringen verwünscht haben und dort noch sitzen soll. Wieder andere lassen Kaiser Karl V den sein, der im Untersberge verzaubert weile. Mancher soll ihn gesehen haben mitten im Kreise glänzender Wappner, sitzend an einem Tisch von Marmelstein, durch welchen ihm der Bart gewachsen, der fast dreimal um den Tisch reicht. Wann er zum dritten Mal die letzte Ecke erreicht, dann wird der Antichrist erscheinen, dann wird die große Schlacht auf dem Walserfelde geschlagen, die Engel stoßen in ihre Posaunen, und der Jüngste Tag bricht an. Auch die Tochter des Kaisers wohnt daselbst und hat sich zum öftern freundlich gegen solche gezeigt, die zu günstiger Stunde in den Berg traten.

Zu heiligen Zeiten will man wahrgenommen haben, daß der große Kaiser sich mit seinem Hofgesinde oder aber mit den Mönchen von St. Justus in der Domkirche zu Salzburg um Mitternacht eingefunden, die Mette mitgesungen und dem Hochamte beigewohnt, welches sein Hofpfarrer oder der Prior von St. Justus oder wohl gar ein großer Kirchenprälat zelebriert, der zugleich mit ihm in den Untersberg verwünscht worden ist. Zu solchen Zeiten wallen die vertriebenen Mönche in langen Zügen durch Erdklüfte unter Seen und Flüssen nach den benachbarten Kirchen und halten in St. Bartholomä (am Königssee bei Berchtesgaden), in Grödig, im Münster Berchtesgadens und im hohen Dome der Metropolis zur Mitternachtsstunde unter Glockenklang und Orgelton den Gottesdienst.

Auch vernimmt man bisweilen kriegerische Musik aus des Berges Höhlen und Klüften, besonders bei bevorstehendem Kriege. Ritter und Reisige durchreiten in glühenden Panzern auf Flammenrossen und mit funkensprühenden Waffen die Gefilde der Umgegend, sich zur Pein und dem Landmann zum Schrecken. Mit anbrechendem Tage eilen sie in den Untersberg zurück durch eine nur selten und nur wenigen sichtbare ebene Pforte, welche beim Hallturm hinter den Trümmern der Burg Planen zwischen den Steinklüften eingestürzter Felsen zutage geht.

Quelle: Die schönsten Märchen aus Österreich, o. A., o. J.,

Aus Russbach wünscht euch einen sonnigen Tag,

eure Heli

Sommererlebnis

, am 09.08.2010

Ich war schon viele Stunden im Wald unterwegs. Meine Gedanken suchten sich ihre eigenen Wege. Wie im Traum legte ich die letzten Stunden zurück. Feen und Gnome begleiteten mich. Sie erzählten mir von ihrem Leben im Wald, sie ließen mich in ihre Fantasiewelt blicken aber nicht nur das, ich durfte für kurze Zeit an ihrem Leben teilhaben.

Immer mehr Wesen schlossen sich unserer Wanderschaft  an. Sie führten mich zu den besten Pilzplätzen die ich je gesehen hatte. Da stand ein Steinpilz neben dem anderen, kräftige Pilze von riesigem Wuchs, daneben leuchteten Fliegenpilze und satt gelbe Eierschwammerl. Ich bückte mich nicht mehr, ließ die Prachtexemplare an ihrem Platz und freute mich, sie nur anzusehen.

Der Bergwald in dem wir uns befanden wurde immer steiler. Auf allen Vieren bewegte ich mich voran, hielt mich an Sträuchern fest und bemühte mich nicht abzurutschen, während meine Begleiter keine Schwierigkeiten hatten auf dem unwegsamen Gelände weiter zu kommen. Herrliche alte Bäume säumten unseren Weg und manchmal hielt ich an um mich an einen Stamm zu lehnen und mir dankbar neue Energie von ihm zu holen. Danach stieg ich wieder kraftvoll weiter. Je höher wir auf den Berg kamen, umso älter wirkten die Gnome auf mich. Ihre Gesichter wurden faltiger und sie wirkten immer mehr wie die Natur um mich herum. Die Feen schienen sich in Blumen zu verwandeln, wunderschöne Blumen die in mir alte Erinnerungen weckten und ich hatte das Gefühl selber schon seit Ewigkeiten hier zu wohnen und mit der Natur eins zu sein.

Plötzlich hörte ich das Aufheulen einer Motorsäge. Ich stand wie angewurzelt, bemerkte die frisch ausgeschlagene Trasse auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens, sah die tiefen Wunden, die der Mensch in die Natur geschlagen hatte. Da begann es aus den Baumkronen zu regnen. Wie dicke Tränen fielen die Tropfen auf meine Haut. Hilflos stand ich da. Die Tränen der Bäume brannten sich in meine Seele hinein.

Wie konnte ich helfen!?! Die Naturgeister starrten mich an als wollten sie sagen: „Greift nicht ein in die Natur, wenn ihr die Wälder nicht schont, wird sich das bitter rächen. Erdrutsche und Lawinen werden das Tal bedrohen.“

Traurig machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, schrieb ich das Erlebte nieder. Seither sind viele Jahre vergangen und obwohl ich diesen Platz, an dem ich das Glück hatte, für kurze Zeit in die Anderswelt zu schauen, noch oft aufsuchte, hatte ich nie wieder ein ähnliches Erlebnis. Die Begleitung der Naturgeister fühle ich aber doch immer wieder, wenn ich durch unsere Wälder streife und beim Pilze suchen weiß ich, dass sie mich auch heute noch zu den besten Plätzen führen.

Euch einen guten Start in die neue Woche,

eure Heli

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