Von der Seele geschrieben…

… allerdings war ich da noch recht jung und nicht immer glücklich (wer ist das schon) und da hab ich mich dann frei geschrieben.

Ich bin auf Diät

ich verzichte auf:

Menschen die mir nicht gut tun,
die mir mein Lächeln
und den Schlaf rauben,
und die mich
mich traurig machen

ist nicht von mir, passt aber gerade so gut!

Widersprüchlich

Gestern Abend flog ein Stein
mitten in mein Herz hinein
nun liegt er da
und drückt und strahlt
und lässt sich nicht verdrängen
drückt Freude aus
und Angst und Qual
ich kann’s nicht anders nennen
er macht mich stumm 
und schreit aus mir
er macht sich
breit und breiter
er nimmt die Luft zum Atmen mir 
und stimmt mich dennoch heiter

für eine Freundin (sie ist viele Jahre später immer noch meine Freundin)

Warum empfind ich
Scham
wenn ich dir heute
schreib
wir kennen uns erst erst
einen Tag
ja und
ist das ein Grund
warum kann ich nicht sagen
dass ich dich
mag
ohne das Gefühl zu haben
dir zu nahe zutreten
und dich mit meinem Gefühl 
zu erschrecken
warum ist Einfaches nur so schwer?
ist es die Angst zu verlieren 
was man gar nicht besitzt
oder Angst sich zu zeigen
wie man fühlt 
wie man ist …
Warum geht man nicht raus
aus seinem verwinkelten Schneckenhaus

Sommertag

Wärmende Sonnenstrahlen
entlocken
den Blüten
feinen Duft
mit dir Hand
in Hand
in der Wiese liegen
dem Spiel des Windes
lauschen
der Bach gluckst
wie unsere Bäuche
in ihnen steckt ein Gefühl
wie prickelnder Sekt

Frühling

Der Frühling
lässt die Gedanken
sprießen
Wurzeln schlagen
sich wie ein
sprudelnder Quell
am Papier ergießen

Herbst

Wenn im Herbst
die Nebel ziehn
und die Sonne
scheint hindurch,
wenn die Vögel
südwärts fliehen
und die Bäume
werden bunt,
dann wünsch ich mir
ein warmes Nest
wo sich die Zeit
verträumen lässt.

Das alte Tor

das alte Tor schon abgewettert,
hat viel erlebt und viel geseh’n
es könnte sicher viel erzähl’n.
Schon Urgroßvater
noch als Kind
ging ein und aus
und nach einem langen Leben
trug man den Sarg durch’s Tor
hinaus.
Manch Streit
gabs zwischen Tür und Angel
und zwischen Kindern manch Gerangel.
Oma bekam hier ihren ersten Kuss
und Tränen sah das Tor
als Opa in den Krieg zieh’n muss.
Auch Krämer klopften an das Tor
und holten ihren Schatz hervor
um ihn hier feil zu bieten
und jedes Jahr auf’s neu
kamen Sattler,
Schneider und Schuster vorbei
und machten aus Alt wieder Neu.
Das alte Tor, 
es knarrt schon laut,
kaum jemand geht noch rein und raus,
der junge Bauer
hat ein neues Haus!

Es fließt wieder

Wort um Wort
fließt vom Bauch
ins Hirn
schlägt dort Purzelbäume
stößt an Ecken
schleicht durch
alle Windungen
reiht sich zum Satz
und purzelt raus
auf’s leere Blatt
das sich nach
langer wortleerer Zeit
über jede einzelne 
Zeile freut

Liebe

Es gibt keine Worte
die unsere Liebe beschreiben könnte
sie ist einfach da
und wir nehmen sie an
lassen uns fallen
und verlieren doch nicht
den Boden unter den Füßen
lassen fließen 
ohne das Ufer 
aus den Augen zu verlieren
wir tragen uns im Herzen
fühlen uns leicht
und gut dabei
wozu also Worte suchen
wir haben „uns gefunden

Wenn der Schlaf nicht kommen will

Blei schwer
senkt sich die Nacht übers Tal
noch zirpt eine Grille im Gras
der Mond schwebt am Himmel
wie ein silberner Ball
sein Licht es wirkt einsam und fahl
da ruft noch ein Vogel
sein schauriges Lied
ein Schatten schleicht
leise ums Haus
der Wind bewegt Bäume
und Sträucher und Gras
am Dachboden nagt eine Maus

Albträume

Aschfahl
Qual
namenlos leblos
losgelöst
endlich eingedöst
traumschwere Nacht
eiserner Griff
hält mich fest
losgelöst
ich war nur eingedöst
bleierner Traum
ich häng am Baum
an der Nabelschnur
sehr verwirrt
wach ich auf
losgelöst
ich war nur eingedöst
aschfahl welch eine Qual

es reicht

Ich möchte nicht mehr
bequem sein für dich
die Schublade
in welche du
mich gesteckt hast
ist leer

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